Ob 2009 tatsächlich ein Jahrhundertjahrgang ist, das wird wohl erst die Zeit zeigen. Für den Gault Millau WeinGuide 2011 steht eines allerdings jetzt schon fest: "Man kann aus 2009 fast jeden Wein blind kaufen. Fast alle Winzer haben ansprechende Weine erzeugt“. Dies ist das Fazit ausgedehnter Verkostungen für den neuen Weinführer, wobei der Inhalt von mehr als 12.000 Flaschen unter die Lupe genommen wurde.
Im Gault Millau WeinGuide 2011 werden Dutzende von neuen Betrieben vorgestellt. Die Talentdichte ist – zum Beispiel an der Mosel oder in Rheinhessen – enorm hoch. Dem trägt der WeinGuide Rechnung: Die neue Ausgabe ist fast doppelt so dick wie der Guide vor zehn Jahren.
Auf über 900 Seiten sind 668 Betriebe mit mindestens einer Traube verzeichnet, weitere 316 sind als empfehlenswert eingestuft. Und unter den 7.500 erwähnten Weinen ist manche Entdeckung zu machen. Die Redaktion hat zahlreiche Spitzenweine herausgefiltert, die für wenig Geld viel Vergnügen bereiten.
Zum Winzer des Jahres proklamiert die Gault Millau-Redaktion Johannes Leitz vom Weingut Josef Leitz in Rüdesheim im Rheingau. „ Seine Weine gelten als Inbegriff großartiger Rheingau-Rieslinge“.
Der Aufsteiger des Jahres kommt aus der Pfalz: Philipp Kuhn aus Laumersheim. „Sein feinmineralischer Riesling und sein samtiger Spätburgunder begeistern“. Und die Entdeckung des Jahres hat die Redaktion in Franken gemacht. Es ist Arno Augustin (Foto rechts) aus Sulzfeld am Main. "Hier meldet sich ein Senkrechtstarter zu Wort".
Der Titel Weinkarte des Jahres geht an das Restaurant Schloss Monaise in Trier, wo Hubert Scheid, einst der jüngste Sternekoch Deutschlands, über Jahrzehnte einen Schatz gereifter Moselweine zusammengetragen hat. Alle weiteren Sonderehrungen sind unten aufgeführt.
Neben den Jahresauszeichnungen listet der Gault Millau WeinGuide in neun Kategorien die besten Weißweine des Jahrgangs 2009 und die vorzüglichsten 2008er Rotweine Deutschlands auf. Die Gruppenbesten werden als Siegerweine des Jahres ausgezeichnet. Sie stammen dreimal aus dem Rheingau, zweimal aus Baden, zweimal aus Rheinhessen und zweimal von der Mosel.