Ein Deutscher unter den 10 teuersten Weinen der Welt

Weinkellerschlüssel
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Die Top Ten der teuersten Weine der Welt werden auch 2023 von den Weinen aus dem Burgund dominiert - mit einer Ausnahme. Ein Wein aus Deutschland crasht die 'Fête de Bourgogne'.

Auf Platz 8 der Liste, die jedes Jahr von der Online-Plattform wine-searcher zusammengestellt wird, steht die Scharzhofberger Riesling TBA von Egon Müller aus Wiltingen an der Saar. 16.340 Euro müssen Weinliebhaber umgerechnet für eine Flasche auf den Tisch blättern. Ein stolzer Preis, der offensichtlich berechtigt ist. 

Weinkenner wie der Riesling-Experte Felix Eschenauer schwärmen von der Scharzhofberger Trockenbeerauslese in höchsten Tönen. Über den Jahrgang 2003 schreibt Eschenauer: „Ein glatter 100 Punkte Wein: grösser, tiefer und kompletter geht es nicht. Hallt ewig nach ..."

Der 2003er scheint also beste Chancen zu haben, in ein paar Jahren den bisherigen Rekordpreis für eine Flasche deutschen Wein zu knacken. Dieser stammt aus dem Jahre 1987. Damals ersteigerte ein Unternehmer aus Kanada für 53.000 DM eine Flasche Johannisberger Riesling des Weingutes Schloss Schönborn aus dem Jahr 1735. Auf Platz zwei liegt eine Flasche Neroberger Trockenbeerenauslese von 1893 aus dem Cabinetkeller der Hessischen Staatsweingüter im Kloster Ebersbach, die 35.000 DM erzielte. 

Bei den teuersten Weinen der Welt handelt es sich ansonsten entweder um Pinots oder Chardonnays aus Burgund. Von den 50 teuersten Weinen, die auf wine-searcher gelistet sind, stammen nur sechs nicht aus dem Burgund: der bereits erwähnte Egon Müller Scharzhofberger TBA, die Cuvée Cathelin von Chave, ein paar Portweine und ein paar Madeiras.

Das nennt man Marktdominanz! Die großen Weine aus Bordeaux, der Champagne, aus Napa, dem Piemont oder der Toskana werden erstaunlicherweise kaum beachtet.

Die Rangfolge der Weine ermittelt wine-searcher aus den durchschnittlichen Einzelhandelspreisen, die weltweit für die einzelnen Weine gezahlt werden. Die Weine sind nicht jahrgangsspezifisch.Sie spiegeln also die Wertschätzung für den Wein im Allgemeinen wider und nicht für herausragende Jahrgänge. Außerdem werden für diese Liste die monatlichen Durchschnittspreise herangezogen, da dies "ein umfassenderes und vollständigeres Bild der Einzelhandelspreise für die Spitzenweine ergibt".

An der Spitze keine Überraschung: das Burgund. Der Osten Frankreichs ist weiterhin eine Spielwiese der reichen Weinsammler. Der Musigny von Leroy liegt erneut auf Platz 1. Er war bereits in den letzten Jahren der Platzhirsch. 2022 lag der durchschnittliche Preisanstieg im Einzelhandel bei 15 Prozent, in diesem Jahr sind es 29 Prozent. Eine Flasche kostet inzwischen umgerechnet 45.490 Euro. Der Tropfen ist, wenn man so will, eine Art selbsterfüllende Prognose des Marktes.

Hier die Liste der zehn teuersten Weine der Welt

 

Name

                

Preis ($)

 

Domaine Leroy Musigny Grand Cru

 

48,616

 

DRC Romanée-Conti Grand Cru

 

27,053

 

Leroy Domaine d'Auvenay Chevalier-Montrachet Grand Cru

 

26,709

 

Domaine d'Auvenay Bâtard-Montrachet Grand Cru

 

25,451

 

Domaine d'Auvenay Criots-Bâtard-Montrachet Grand Cru

 

21,016

 

Domaine Georges & Christophe Roumier Musigny Grand Cru

 

20,840

 

Domaine Leflaive Montrachet Grand Cru

 

19,109

 

Egon Müller Scharzhofberger Riesling TBA, Mosel

 

17,460

 

Roumier Echezeaux Grand Cru

 

16,897

 

Leroy Chambertin Grand Cru

 

14,200